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Open Call 2024

Aktuell

AUFRUF ZUR ABGABE

Für die kommende Ausstellung im Bärenzwinger Berlin laden die Kurator*innen Lina Kröger und Julius Kaftan zusammen mit der Künstlerin Laura Fiorio dazu ein, sich mit der eigenen Familiengeschichte auseinanderzusetzen. Dabei soll es insbesondere um die Thematisierung des Nationalsozialismus und den Umgang mit diesem Erbe in den Familiengedächtnissen der deutschen Bevölkerung gehen. Ausgehend von ihrer eigenen Familiengeschichte beschäftigt sich die italienische Künstlerin Fiorio mit den Möglichkeiten, tabuisierte und verdrängte individuelle Geschichten und Erinnerungen aus dem Privaten in den öffentlichen Raum und die öffentliche Diskussion zu übertragen. Auch der Bärenzwinger setzt sich im Rahmen der Ausstellung mit seiner eigenen Geschichte auseinander. Das Gebäude wurde 1939, kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs feierlich eröffnet und fungierte nicht zuletzt als Symbol der mythologischen Selbstinszenierung des NS-Regimes. 

Wie hängen diese vergangenen Geschichten zusammen und beeinflussen unsere Gegenwart?

Diese und weitere Fragen werden im Laufe der Ausstellung aufgegriffen.

Sie können mit Ihren eigenen Objekten, Familienfotos, Briefen oder anderen Dokumenten und Gegenständen beitragen, die mit dem nationalsozialistischen Erbe in Verbindung gebracht werden können. Es können auch Kopien der Dokumente und Gegenstände abgegeben werden. Die Materialien sollen Teil der Ausstellung werden. Die Abgabe kann sowohl anonym als auch unter Angabe eines Namens erfolgen. Es wird ein Formular zur Erfassung (zwecks späterer Abholung etc.) der Dokumente und Gegenstände bereitliegen.

Begleitend zur Ausstellung werden Workshops angeboten, in denen die Fragen zur individuellen und kollektiven Erinnerung gemeinsam diskutiert werden können.

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an uns, unter: 

Lina.Kroeger@ba-mitte.berlin.de;
Julius.Kaftan@ba-mitte.berlin.de  

Wo kann abgegeben werden?
Bärenzwinger Berlin
Rungestraße 30
10179 Berlin
oder an: hello@laurafiorio.com

Wann kann abgegeben werden?
5.4. – 28.4.24,
Di-So, 11-19 Uhr

29.04. – 7.5.24,
11-17 Uhr

Ausnahme: Am 1. Mai ist der Bärenzwinger geschlossen

OPEN CALL 2024

“Normal is an illusion. What is normal for the spider is chaos for the fly.” (Morticia Addams)

Im diesjährigen Jahresprogramm unter dem Titel »Kanten und Knoten« erkundet der Bärenzwinger in vier Ausstellungen Linien als grundlegendes Element von Netzwerken, in denen Knoten für Menschen oder Orte stehen und Kanten die Beziehungen zwischen ihnen darstellen.

Im Kontext des Bärenzwingers ist die Verhandlung von Linien besonders relevant. Als ehemaliger Zwinger ist er mit seinen Käfigstangen und Wassergräben dafür geschaffen worden, Bären und Besucher*innen, Tiergehege und Stadt zu trennen. Gleichzeitig fungierte er als Ort der Begegnung zwischen Tier und Mensch, Natur und Kultur. Somit steht der Bärenzwinger exemplarisch für die Dualität von Linien als Grenzen und Verbindungen.

Die Winterausstellung widmet sich in ihrer thematischen Ausrichtung dem Phänomen der Tabus. Das Konzept des Tabus ist tief in menschlichen Gesellschaften verwurzelt und bezieht sich auf Verhaltensweisen, Handlungen oder Themen, die als streng unangemessen, verboten oder heilig betrachtet werden. Das Verständnis von Tabus und was als moralisch richtig oder falsch angesehen wird, ist stark von kulturellen, sozialen und historischen Kontexten geprägt. Im Allgemeinen manifestieren sich Tabus als Strukturgeber für Normen und Werte, die darüber entscheiden, was eine Gemeinschaft als Teil ihrer Identität betrachtet – und was sowohl bewusst als auch unbewusst ausgeschlossen und versteckt wird. Diese unsichtbaren Linien erscheinen als metaphysische Gesetzmäßigkeiten, doch ihre Bedeutung reicht weit darüber hinaus; sie fungieren als Wahrnehmungsraster, die unsere Sicht auf die Welt formen. Oftmals sind sie derart tief in unser kollektives Bewusstsein eingeschrieben, dass ihrer Existenz kaum Beachtung geschenkt wird. Es entsteht eine Wahrnehmung von Tabus als gegebene Normen, die selten in Frage gestellt werden. Dennoch sind es genau diese Tabus, die die Parameter für Normen und Abnormitäten definieren. In diesem Prozess formen Tabus unsere kollektive und individuelle Identität.

Die Winterausstellung setzt sich zum Ziel, durch das transparent machen bestehender gesellschaftlicher Tabus einen dialogischen Raum zu schaffen, der sich um die unsichtbaren Konturen dreht, welche sich um Individuen und Gemeinschaften schlingen. Durch die Einladung zu einem Perspektivwechsel sollen die verborgenen Rahmen, die unsere Wahrnehmung prägen, sichtbar gemacht werden.

Da es sich bei den Räumlichkeiten des Bärenzwingers um ein ehemaliges Tiergehege handelt, und nicht um einen White Cube, ist das Projekt immer auch vor dem Hintergrund der spezifischen Orts- und Raumsymbolik zu denken. Der Bärenzwinger verfügt über einen kleinen Innenbereich und einen Außenraum, der auch als Ausstellungsfläche dient, weshalb die hier gezeigten Arbeiten winterfest sein müssen. Auch im Innenbereich müssen die winterlichen Bedingungen berücksichtigt werden.

Künstler*innen sind herzlich eingeladen, einen konkreten Projektvorschlag einzureichen! Von den Vorschlägen werden sechs individuelle künstlerische Positionen ausgesucht, die in einen Dialog gebracht werden sollen.

Der Bärenzwinger unterliegt dem Denkmalschutz. Aus diesem Grund sind die folgenden Einschränkungen zu beachten:

  • Es darf nur im Innenraum in die Fugen gebohrt werden
  • Die Käfige sind nicht barrierefrei
  • Feuer ist nicht erlaubt
  • Der Blick von außen auf das Gebäude darf nicht verstellt werden

Praktische Informationen

Praktische Informationen

  1. Zeitplan:
    • Open Call: 22.4. – 30.5.2024
    • Sichtung der Einreichungen: 31.5. – 30.6.2024
    • Jury-Sitzung: 1.7.2024
    • Bekanntmachung der Auswahl: Anfang Juli
    • Kick-Off: 8.7.2024
    • Zeitraum der Ausstellung: 24.10.2024 – 5.1.2025
  2. Wer kann sich bewerben?
    • Professionelle Künstler*innen (abgeschlossene Ausbildung) mit Arbeitsschwerpunkt in Berlin, Designer*innen, Kollektive.
    • Ein Hauptwohnsitz in Berlin ist nicht notwendig, allerdings kann der Bärenzwinger keine Reise- oder Aufenthaltskosten übernehmen.
    • Der Bärenzwinger ermutigt und begrüßt Bewerber*innen mit unterschiedlichem Hintergrund. Wir sprechen uns gegen jede Form von Diskriminierung aus. Leider ist die bauliche Barrierefreiheit nur teilweise gewährleistet aufgrund der Infrastruktur des denkmalgeschützten Gebäudes.
  3. Arbeitsmittel und Unterstützung:
    • Die Werkproduktion wird pro künstlerischer Position mit bis zu 183 Euro finanziert. Unser Team unterstützt die Projekte außerdem mit Transport, Aufbau-Team, Pressearbeit und Besucher*innenservice.
  4. Ausstellungsfläche:
    • Der Bärenzwinger als Gebäude und seine zwei Außenterrassen.
    • Erste Raumeindrücke sind unter folgenden Links zu finden:
      Youtube
      Artland
  5. Honorare:
    • Künstler*innen- bzw. Kollektivhonorar von 800 Euro brutto (je künstlerischer Position)
  6. Kuration:
    • Vanessa Göppner und Janine Pauleck
  7. Jury:
    • Künstlerisches Leitungsteam Bärenzwinger
  8. Website:www.baerenzwinger.berlin/aktuell
  9. Wie wird die Bewerbung eingereicht?
    • Die Bewerbungen bitte als Querformat in einem PDF-Dokument (max. 10 MB) einreichen
    • Dokumentbezeichnung: Name_Vorname_BZ_OpenCall_2024
    • Alle Bewerbungsunterlagen können in deutscher oder englischer Sprache eingereicht werden.
    • Seite 1: Projektvorschlag (300-500 Wörter, mit Bild max. eine Din A4 Seite)
    • Seite 2: Technische Anforderungen (max. eine Din A4 Seite)
    • Seite 3-5: Mappe mit max. 3 Seiten inkl. Bilder, bei Kollektiven 5 Seiten
    • Seite 6: Lebenslauf (max. eine DIN A4 Seite)
    • Die Einreichung der Bewerbung erfolgt über diesen Link:
      https://form.jotform.com/241074077536053

      Deadline: 30.5.2024

      Unvollständige Bewerbungen sowie Bewerbungen, die nach dem 30.5.2024 eingehen werden nicht berücksichtigt.
  10. Rückfragen oder technische Probleme?

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Das ehemalige Bärengehege der Berliner Stadtbären ist seit September 2017 als Kulturort für ortsspezifische zeitgenössische Kunst in Berlin-Mitte geöffnet.

Bald soll eine Sanierung die Nutzungsmöglichkeiten erweitern.